Erschöpft, gestresst, getrieben?
Vielleicht kennen Sie das:
Sie wollten eigentlich nur kurz Ihr Handy in die Hand nehmen – und plötzlich ist eine halbe Stunde vergangen.
Sie wollten sich entspannen – und es wurden drei Gläser Wein und eine Tafel Schokolade.
Sie wollten sich spüren – aber da ist nur Schwere im Körper.
Verspannte Schultern, steife Hüften, ein Nacken wie aus Beton.
Und obwohl Sie genau wissen, was Ihnen guttun würde, greifen Sie erneut zum Handy.
Oder zur Fernbedienung.
Oder in die Süßigkeitenschublade oder zum Glas Wein.
Mit einem stillen Frust im Herzen: „Warum mache ich das immer wieder?“
Verhalten ist nie sinnlos. Es hat eine Geschichte.
In der Begleitung von Frauen treffe ich immer wieder auf ähnliche Erzählungen:
Ein „ungesundes“ Verhalten, das scheinbar aus dem Nichts auftaucht.
Ein Schmerz im Körper, der sich nicht wegmassieren lässt.
Ein Gefühl von Verunsicherung, das lähmt und schweigen lässt.
Was auf den ersten Blick wie Disziplinlosigkeit, Trägheit oder Sucht wirkt,
zeigt auf den zweiten Blick etwas ganz anderes:
Eine tiefe Not. Eine alte Sehnsucht. Einen überforderten Anteil in uns, der Hilfe braucht.
Die Wurzeln liegen tiefer – und sind oft sehr alt.
Viele Frauen leben (bewusst oder unbewusst) nach einem inneren Drehbuch, das da heißt:
„Wenn ich es allen recht mache, bleibt Harmonie.“
„Wenn ich niemanden enttäusche, werde ich geliebt.“
„Wenn ich funktioniere, bin ich sicher.“
Diese inneren Sätze haben oft ihren Ursprung in frühen Bindungserfahrungen – in Familien, in denen Liebe an Leistung oder Anpassung gekoppelt war.
In denen Wut oder Rückzug der Eltern Angst machten.
In denen es nicht sicher war, wirklich man selbst zu sein.
Was wir damals nicht fühlen durften, schlucken wir heute noch hinunter.
Was wir damals gebraucht hätten, suchen wir heute – im Handy, im Wein, im ständigen Tun für andere.
Der Körper trägt, was bisher keine andere Ausdrucksform gefunden hat.
Wenn Sie oft Nackenschmerzen haben, eine bleierne Schwere im Körper oder das Gefühl, in sich selbst gefangen zu sein – dann könnte das mehr sein als nur eine falsche Haltung.
Es ist gut möglich, dass Ihr Körper heute ausdrückt, was Ihre Stimme früher nicht sagen durfte:
„Ich will das eigentlich nicht.“
„Ich fühle mich überfordert.“
„Ich bin erschöpft vom Funktionieren.“
Der Schmerz fordert zur Aufmerksamkeit.
Er sagt: „Schau hin. Höre auf mich. Wende dich dir zu anstatt dich immer weiter von dir zu entfernen.“
Was wäre, wenn das Verhalten, das Sie ablehnen, ein Teil von Ihnen wäre, der Zuwendung braucht?
Was wäre, wenn das Scrollen, der Rückzug, der Griff zur Schokolade nicht Ausdruck von Schwäche,
sondern ein Ruf nach Nähe wären?
Nicht zu anderen. Sondern zu Ihnen selbst.
Denn hinter jeder ungesunden Gewohnheit steckt oft ein sehr gesunder Wunsch:
Der Wunsch nach Entlastung.
Der Wunsch nach Frieden.
Der Wunsch, einmal nicht stark sein zu müssen.
Diese Gewohnheiten haben Sie – in ihrer Weise – oft über Jahre geschützt.
Vor dem Gefühl, nicht genug zu sein.
Vor dem Schmerz, nicht gesehen worden zu sein.
Vor der Angst, zu viel oder zu wenig zu sein.
Was hilft, wenn das alte Muster wiederkommt?
Heilung beginnt nicht mit Kontrolle.
Sie beginnt mit Verständnis.
Sie dürfen beginnen, sich selbst auf eine neue Weise zu begegnen:
Fragen Sie sich nicht: „Warum mache ich das schon wieder?“
Sondern: „Was will ich gerade nicht fühlen?“Ermahnen Sie sich nicht zum Verzicht.
Sondern laden Sie sich ein zur Fürsorge.Ersetzen Sie Selbstvorwürfe durch Selbstmitgefühl.
Z. B.: „Ich habe heute versucht, mich zu entlasten. Es war nicht das Beste – aber das Beste, was ich heute konnte.“Geben Sie Ihren inneren Anteilen einen Ort an dem sie SEIN dürfen.
Einen inneren Raum, in dem es nicht mehr leisten, gefallen oder flüchten muss.
Wonach sehnt sich der „hungrige Geist“ in Ihnen wirklich?
Nicht nach Zucker.
Nicht nach Anerkennung.
Nicht nach Perfektion.
Sondern nach:
Gesehen-werden – ohne Maske, ohne Rolle
Erlaubnis, ganz Sie selbst zu sein – auch mit Zweifeln, Schwäche, Schmerz
Verbundenheit – mit Ihrem Körper, Ihrer Wahrheit, Ihrem inneren Zuhause
Linderung ist möglich – in kleinen, liebevollen Schritten.
Vielleicht wissen Sie (noch) nicht genau, was hilft.
Aber Ihr Körper weiß es. Ihre Seele weiß es.
Und beides meldet sich – in Form von Schmerz, Erschöpfung oder Unruhe – damit Sie zuhören.
Fragen Sie sich:
Was würde mir heute sanft guttun, statt mich zu betäuben?
Wie kann ich mir heute ein klein wenig mehr erlauben, mich zu spüren?
Wer oder was erinnert mich heute daran, dass ich nicht perfekt sein muss, um liebenswert zu sein?
Heilung beginnt dort, wo wir aufhören, gegen uns selbst zu kämpfen.
Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen.
Wenn Sie sich in diesem Text wiedergefunden haben, wissen Sie:
Sie sind nicht allein. Und Sie sind nicht falsch.
In meiner Praxis begleite ich Frauen, die spüren:
„Ich will so nicht mehr weitermachen. Ich will einen neuen Weg gehen. Einen, auf dem ich mir in der Tiefe selbst begegnen kann.“
Mit Empathie, therapeutischem Feingefühl und einem geschützten Raum lade ich Sie ein, Ihren inneren Anteilen zu begegnen, alte Schutzmuster zu verstehen – und sich wieder mit Ihrer Kraft, Ihrer Sanftheit und Ihrer Wahrheit zu verbinden.
Schön, dass Sie hier sind.
Herzlichst,
Ihre Stefanie Trilling
Praxis für ganzheitliche Psychotherapie – Düsseldorf