Kennen Sie das? Sie wissen, dass ein Spaziergang Ihnen guttun würde oder ein Gespräch mit jemandem helfen könnte. Doch der Gedanke daran fühlt sich schwer an. Sie haben keine Motivation, keine Energie – also warten Sie darauf, dass sich etwas verändert.
Aber genau das ist der Punkt: Es verändert sich nichts, wenn Sie warten. Ihr Gehirn braucht Handlung, um neue Wege zu bauen.
Unser Gehirn ist anpassungsfähig. Jeder Gedanke, jede Handlung und jede Erfahrung hinterlassen Spuren. Die Nervenzellen, unsere Neuronen, sind über Synapsen miteinander verbunden. Je häufiger eine Verbindung genutzt wird, desto stärker wird sie – wie ein Trampelpfad, der durch häufiges Gehen breiter wird.
Wenn Sie jedoch darauf warten, dass es Ihnen besser geht, bevor Sie aktiv werden, dann bleibt der alte Trampelpfad bestehen. Ihr Gehirn lernt: „Ich bleibe hier und warte.“ Diese Verbindung wird stärker – und genau das hält Sie fest.
Warten Sie nicht darauf, dass Motivation Sie antreibt. Legen Sie los, auch wenn Sie keine Lust haben. Denn durch das Tun verändert sich Ihr Gehirn. Und genau diese neuen Verknüpfungen sorgen langfristig dafür, dass Sie sich besser fühlen.
Fangen Sie klein an. Kleine Schritte reichen völlig aus:
• Gehen Sie eine Minute an die frische Luft, auch wenn Sie sich dazu überwinden müssen.
• Atmen Sie einmal bewusst tief durch, auch wenn es sich bedeutungslos anfühlt.
• Schreiben Sie einer vertrauten Person eine kurze Nachricht, auch wenn Ihnen nicht danach ist.
• Machen Sie sich eine schöne Tasse Tee, selbst wenn die Freude darüber fehlt.
Ihr Gehirn nimmt diese Erfahrung auf: „Ich habe es getan – und es hat mir gutgetan.“ Und genau dieser Moment bringt Veränderung.
Nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft
Unser Gehirn unterscheidet kaum zwischen realem Erleben und intensiver Vorstellung. Denken Sie nicht nur darüber nach, etwas zu tun – stellen Sie es sich lebendig vor.
Schließen Sie die Augen und spüren Sie:
• Wie Sie sich zu einem Spaziergang aufmachen.
• Wie Sie danach frischer und klarer sind.
• Wie sich eine kleine, positive Handlung gut anfühlt.
Allein diese Vorstellung legt neue Spuren in Ihrem Gehirn – und macht es leichter tatsächlich, ins Tun zu kommen.
Legen Sie los – jetzt!
Warten Sie nicht auf den perfekten Moment. Gehen Sie los, auch wenn Sie keine Lust haben. Jedes kleine Tun ist ein Signal an Ihr Gehirn: Es gibt neue Wege. Und je öfter Sie diese neuen Wege gehen, desto leichter wird es.
Was können Sie heute für sich tun? Starten Sie mit einem kleinen Schritt. Jetzt.
Schön, dass Sie hier sind.
Ihre Stefanie Trilling
Praxis für ganzheitliche Psychotherapie – Düsseldorf